Nun ja, ein geschultes Ohr hört den Unterschied. Allerdings ist das ganze Thema nicht so einfach wie eben mal schnell hinhören. Ich hatte heute mit meinem Professor darüber gesprochen, wie man anderen das begreiflich machen kann.
Wir kamen auf einige Ansätze. Zuerst die perfekt messbaren, die einfach nicht von der Hand zu weisen sind, danach schreibe ich über die cleveren psychoakkustischen Tricks von mp3.
Frequenzgang von Medien :
SACD 20hz bis 100000hz
DVDA 20hz bis 96000hz
CD 20hz bis 20000hz
mp3-320 20hz bis 20000hz
mp3-192 20hz bis 16000hz
mp3-128 20hz bis 15000hz
Diese Werte wurden alle in einer Frequenzganganalyse im Rechner ermittelt, wie auch gemessen im Studio. Als Quelle diente eine 384khz 32bit Aufnahme.
Dies sind Werte, die man nicht von der Hand weisen kann. Mein Superhochtöner bleibt auch tatsächlich still bei mp3-128 (setzt erst bei 15khz ein). Aufgefallen ist mir das aber erst als ich von meinem Prof darauf gebracht wurde.
Dann kommt der psychoakkustische Part. Unser Gehirn macht uns leider oft einen Strich durch die Rechnung und "ergänzt" fehlende Frequenzen. Da die Erforschung dieses Bereiches erst jetzt stattfindet, mit dem Siegeszug der mp3, darf ich leider noch nicht viel dazu schreiben, sonst kriege ich von einem netten Doktoranden den Kopf abgerissen.
Es gab allerdings schon vor einiger Zeit eine Redaktion, die in diese Richtung etwas erahnte und darüber darf ich netterweise schreiben ohne dass ich Schmerzen zu befürchten habe
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Holger Biermann schrieb schon 2004 Im Artikel "CD und MP3: Nidergang der Hörkultur" :
"... In Langzeit-Versuchen innerhalb der Redaktion "stereoplay" haben wir festgestellt, dass der Konsum datenreduzierter Musik schneller ermüdet und stärker stresst als der von unkomprimierter. Unsere These: Weil das Hirn ständig die verdeckten Signale ergänzen muss, wird es mehr gefordert. Bislang haben alle Mediziner bei dem Thema abgewinkt: wissenschaftlich nicht haltbar. Egal. Wenn ich nach langem Konsum von Internet-Radio oder anderer MP3-Musik spürbar matt werde, lege ich eine schöne alte Platte auf: Da knistert es zwar ein bisschen, aber es ist alles drauf. Und es ist lebendig..."
Es musste allerdings 2015 werden, bis endlich Techniker und Mediziner auf die Idee kamen das mal weiter zu Verfolgen. Die Studie wird nicht vor 2017/18 kommen und ich dürfte auch nichts darüber schreiben, dadurch dass Holger Biermann aber schon vor Jahren auf seine "Ermüdung" und "Ergänzung fehlender Signale" kam, schreibe ich nur über seine Beobachtungen.
Über mehr habe ich ja nichts geschrieben.
Die Dateien werde ich hier hochladen, dass jeder selber versuchen kann, ob er den Unterschied hört. Vor allem worstcase lautes Wasserrauschen. Mein Prof hat mich auch darauf gebraucht, ein Differenzfile zu erstellen. Volle Qualität minus mp3. Übrig bleiben dann nur die Artefakte der mp3. Uns ist heute aufgefallen, dass man es sofort hört, wenn man weiss worauf zu achten ist.
Es kann aber eine paar Tage dauern, bis ich dazu komme. Im Moment ist es recht stressig und ich versuche in den Semesterferien möglichst viel zu arbeiten. Bafög ist ja zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben... ��