((( atom's ))) kleines REW-Kochrezept

Ich bin mir sehr wohl dessen bewusst, dass es nicht nur "nicht glatt" sondern auch deutliche Abweichungen hat, aber das ändert doch nichts an dem oben genannten verhalten.

Denn erstens wird kaum jemand in der Lage sein im Auto die Messrandbedingungen für die "nicht durch die eigenen Messungen" definierten Kurven so genau nachzubilden, dass wir von gleichen Randbedingungen/Voraussetzungen sprechen. Der eine Wedelt, der andere macht es statisch und schon sind die Messergebnisunterschiede, die alleine aus der Messmethode resultieren, deutlich grösser, als das was ein unkalibriertes Mikro verursacht. Damit ist es sehr fragwürdig, ob solche genaue Nachbildung 1:1 der Fremdmessungen sinnvoll ist. Ich behaupte nein, ohne eigene Erfahrung und ohne Anpassung an eigene Randbedingung geht es nicht -> also nur als Richtwert nutzbar aber nicht so genau übertragbar.

Zweitens zeige mir die Fuzzis, die Dir ganz genau sagen auf welche durch nicht eigene Messung gegebene Referenzkurve ihre Anlagen einstellen. Das sind ganz wenige, und über die brauchen wir hier gar nicht reden, denn für die ist dieser Thread sowieso "Kinderkram"

Seien wir doch ehrlich und bleiben wir bei einem engagierten 0815 Fuzzi, der mit Hilfe von DSP, Messmikro und eines Messprogramms den Klang seiner Anlage optimieren möchte. Und das soll nicht abwertend formuliert aufgenommen werden, im Gegenteil, ich mag so eine neugierige proaktive Einstellung, auch wen es manchmal etwas "planlos" ist :) Denn in vielen Fällen beobachte ich, dass das Messen des Messens wegen gemacht wird,. Wenn Du fragst: was ist das Ziel des ganzen, dann wird vielleicht auf Dellen und Senken verwiesen aber welche Tonale Kurve de Facto das Ziel war ist seltenst klar und gegeben. Somit ist auch die ganze Kalibriererai, komplexe Messysteme, Zusatzsoundkarten und das Drumherum eher hinderlich, und kostspielig aber kaum zur Steigerung der endgültigen Klangqualität beitragend. Der Hund ist ganz woanders begraben, nicht bei den +/- 2dBs :)

Deshalb halte ich es für falsch und unehrlich den neuen Fuzzis, die sich damit befassen wollen, gleich einzureden, dass es nur mit superduper Profieequipment sinnvol machbar ist und alles andere nicht funktioniert.

Ich bin selbst so ein 0815 Fuzzi, der sich ganz bewusst auf ein kleines Teil der möglichen Messungen reduziert hat. Ich ignoriere die ganzen Klirr- Wasserfall- Impuls- Impedanz-Messungen, die möglicherweise das Profiequipment rechtfertigen, und fokussiere mich auf die Frequenzgangsmessung, sprich auf das, was ich mit eigenen Mitteln verändern kann. Und ich muß sagen, trotz der drei ausprobierten Mess-Programmen, mehreren Mikros, etlichen Hundert durchgeführten Messungen habe ich bis jetzt KEINE Stelle gefunden, wo mich ein kalibriertes Mikro in meinem 0815 Fuzzi Einmess-Workfow weiterbringen würde
 
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Ich bin mir sehr wohl dessen bewusst, dass es nicht nur "nicht glatt" sondern auch deutliche Abweichungen hat, aber das ändert doch nichts an dem oben genannten verhalten.

Ich finde schon, dass das was ändert.
Wenn Dein unkalibriertes Mikro bei 10kHz um 10 dB "neben der Spur" liegt, ist der von Dir letztlich eingestellte Frequenzgang eben nicht "grüne Kurve glatt" vs. "grüne Kurve geschnörkelt", sondern deutlich was anderes.
Und dann kannst Du Dir das mit der Referenzkurve auch gleich sparen - genauso wenn Du hinterher nochmal so am FG rumschraubst, wie in Deinem zweiten Bild.

Ansonsten bin ich da durchaus Deiner Meinung, dass man mit einem unkalibrierten Mikro durchaus auch vernünftig am eigenen Auto arbeiten kann (meins ich auch nicht kalibriert).
Wenn Du die RefKurve nur zur groben Einstellung benutzt und hinterher sowieso nach Gehör die Feineinstellung machst, kommt's tatsächlich nicht auf +/-5 dB bei 20kHz an...

Andererseits kostet das Kalibrieren IIRC um die 40 EUR - sobald man ernsthafter in die Messerei einsteigen, würde ich das ganz einfach machen lassen.
Das sind doch Peanuts ggü. dem, was man sonst so für den ganzen Kram ausgibt. Einmal vernünftiges Werkzeug und gut is... ;)

Viele Grüße,
Sebastian
 
du darfst nicht vergessen, dass der Alwin seine referenzkurve selbst erstellt hat über etliche Iterationen und vergleiche mit seinem "Wunschfrequ-gang" im Musikzimmer :)
wenn das Mic da 10, oder 20db Abweichung irgendwo hat, ists egal
 
Ich persönlich verwende immer mein Ohr als Messinstrument.
Wer sagt das ein Mikro genau so funktioniert wir ein Ohr ???
Und im Auto messen halte ich für sehr schwierig mit den ganzen Reflexionen und so ..
Heim Hifi Lautsprecher werden z.B. im Reflexionsarmer Raum gemessen nur wer hat den zu Hause ??
Habe schon viele Lautsprecher gehört die in unterschiedlichen Räumen ganz anders klingen ..
 
Hifi (Selbstbau) Lautsprecher werden auch in dem Raum gemessen in dem sie später eingesetzt werden um sie auf den Raum abzustimmen sonst würde das ganze natürlich wenig Sinn machen...

Gesendet von meinem HTC One mit Tapatalk
 
Ich finde schon, dass das was ändert.
Wenn Dein unkalibriertes Mikro bei 10kHz um 10 dB "neben der Spur" liegt, ist der von Dir letztlich eingestellte Frequenzgang eben nicht "grüne Kurve glatt" vs. "grüne Kurve geschnörkelt", sondern deutlich was anderes.

Da rededet jeder ständig um den heissen Brei und drückt sich um die Antwort auf meine Frage: woher kommt die "grüne Kurve glatt", die der 0815 Fuzzi so genau einmessen soll?

Die hier gezeigten Beispielkurven habe für "Bildungszwecke" mit meinem dicken Finger einfach so auf dem iPad gemalt. Meine echte Kurven habe ich mir selbst erarbeitet, ich kenne sie ganz genau in-und-auswendig und sie berücksichtigen die ungenauigkeiten meiner Mikros.

Aber woher nehmen die anderen Fuzzis deren Kurven? Nutzen sie überhaupt welche? Manchmal habe ich grosse Zweifel, dass sie tatsächlich gezielt und bewust eingesetzt werden, oder dass sie überhaupt genutzt werden. Also denke dran: "wo es kein Ziel gibt, ist auch der Weg egal" :)

Übrigens, ich habe meine selbstgebastelten Miikros "kalibriert" -> eine Messung unter gleichen Randbedingungen mit einem Profimikro (Rot), meinem Stabmikro (Grün) und meinem Ohrenmikro (Türkis) durchgeführt. Die Hauptunterschiede lagen in dem Bereich 200-400Hz um -4dB und ab 4kHz um +4dB, also nix mit 10dB "neben der Spur".

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Aus den Deltas zu dem Profikro habe ich entsprechende Korrekturfiles (Kalibrierungsfiles) erstellt.
Und hat mir das irgendwo geholfen?
Beim Verstehen wie das Funktioniert: JA
Beim Einstellen der Anlage: NEIN
 
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Ja aber mal ehrlich, wir reden hier von insgesamt fünf Klicks zum Erstellen und anwenden einer Messkurve...

Sorry, das habe ich übersehen.
Meinst Du eine Messkurve oder eine Kallibrierungsdatei?

Wenn die letzte, dann hast Du natürlich Recht, es ist kein grosser Aufwand solche Kalibrierungskurven einzubinden, oder diese für 40€ erstellen zu lassen (auch wenn sie damit das Mehrfache von meinem Mikro kostet).
Aber das ist nicht das, was ich meine. Was ich meine ist, inwiefern das ganze einereseits in dem Einmess-Workflow notwendig und hilfreich ist, und anderseits für die Einsteiger durch die gestiegene komplexität (loopbacks, extra Equipment,...) sogar hinderlich ist
 
Halbwegs ordentliches Equipment ist schon sinnvoll. Es muss auch nicht Mega teuer sein, siehe MiniDSP Mic.
Funktionier wirklich sehr gut und man hat gleich anständige Ergebnisse.
Mit dem 40€ Behringer und einer M-Audio waren die Messungen leider nicht ganz so aussagekräftig.
 
Was verstehst Du unter "anständige Ergebnisse" und "nicht aussagekräftig"?
 
Ich empfinde das hingegen als eine tolle Gelegenheit, sich sozusagen "warmzumachen" und die Zusammenhänge zwischen Laufzeiten, F-Gängen usw zu realisieren. Aber das ist persönlicher Geschmack: ich muss immer erst alles theoretisch durchgehen bevor ich anpacke.
 
Halbwegs ordentliches Equipment ist schon sinnvoll. Es muss auch nicht Mega teuer sein, siehe MiniDSP Mic.
Funktionier wirklich sehr gut und man hat gleich anständige Ergebnisse.
Mit dem 40€ Behringer und einer M-Audio waren die Messungen leider nicht ganz so aussagekräftig.

Da frage ich mich aber auch, wo da der Fehler lag?!
 
Zumindest das einstellen der Standlautsprecher hat nicht wirklich gut geklappt.
Klanglich war das Ergebnis eher Mau und tonal für den Popo. Vor allem der Bass war nicht wirklich gut einzustellen.

Mit dem Mini Dsp ging das sehr locker von der Hand. Das einstellen des EQ ging recht flott mit einem brauchbaren Ergebnis.
 
Was hast Du versucht einzustellen? Was meinst Du mit "Bass war nicht gut einzustellen"
 
Gerade im Bass bringt das bei mir sehr viel. Aber je nach dem welchen Mini dsp du nutzt, rechnet er bei der Transformation die eq Bänder falsch um.
 
Guten Abend zusammen,

nach einigen malen über die Schulter schauen habe ich mir das Audio Systems Micro geholt und habe mir REW runter geladen. Das ist scho vviieell intuitiver als Praxis und das Programm, was dem Micro bei lag.
Nun freue ich mich, zu messen, verstehen und zu verstellen. :thumbsup:

Trotzdem habe ich einige Fragen, von denen es mich wundert, dass die auf 8 Seiten noch nicht gestellt wurden:

1) Gibt es irgendwo schon fertige Referenzkurven? Eigentlich hat ja jedes Radio in seine EQ Presets soetwas. Vieleicht hat je jemand was wie "AYA", "jeden Tag" und "angeben".
2) auch mein Laptop hat nur einen Klinkenstecker für Mircro und Headset, deswegen kann ich hier nicht so einfach kalibrieren. Ich würde aber mal davon ausgehen, dass das Micro eher das schlechte Glied der Kette ist. Gibt es für das weit verbreitete Audio Systems Micro eine Korrekturdatei?
3) voll blöd: wie kann ich den Sweep beim Messen abstellen? Ich will nur Rauschen von der CD hören.
4) bezüglich Rauschen: Mir ist klar, dass PN mit steigender Frequenz abfallend ist. Hat jemand eine Korrekturdatei für rosa rauschen? Eine herkömmliche Referenzkurve berücksichtigt diesen Abfall ja nicht und ist für eine über die Freuqnz gleich laute Wiedergabe des Testsignals gemacht?


Vielen Dank.

Jörg
 
hab mirgerade die kurze diskussion zum kalibrierten und nicht kalibrierten messmikro bzw soundkarte angetan. ich muss mr cool hier vollkommen recht geben. ungeachtet der ausgangsgröße und des messgebietes bzw der messgröße, ist es in der messtechnik eigentlich immer so, dass ein bestimmter erwartungsbereich gemesen wird und, dass es völlig schnurz ist ob das messsystem eine weitere oder mehrere weitere nachkommastellen realisieren können.

kurz um, wenn ich 5,5V messen will, ist es egal ob das messgerät auf die 2te oder gar 3te nachkommastelle messen kann. das einstellen der 5,5V wird immer möglich sein, solange das gerät einen bestimmten zulässigen für den erwartungswert interessanten messbereich auflösen kann.

umterm strich, ob ich kalibriere oder nicht, wenn eine gewisse grundgenauigkeit da ist, werde ich durch zusätlichen kalibrieraufwand keinen vorteil für mein system erzielen können, das gilt natürlich auch für hifi systeme.

das sage ich nicht als klangfuzzi oder hifi entusiast sondern als naturwissenschaftler.

im übrigen, als ich mal in einer ausbildungswerkstatt war und drehen und fräsen und sowas gelernt hab, vor vielen vielen monden, hat mir der werkstattmeister was sehr interessantes und wie ich mittlerweile weiß auch kluges auf den weg gegeben, was ich bis heute immer wieder beherzige;

mein lieber (sagte er immer), wenn in der zeichnung steht auf ein zehntel genau, machst du das auch gefälligst auf einen zehntel und nicht auf 100stel oder 1000stel. immer so genau wie nötig und nicht wie möglich, alles andere ist ressourcenverschwendung vom feinsten. recht hatte er!

in diesem sinne, ich mach feierabend und geh gleich in den biergarten :-D, macht euch nicht verrückt wegen 0,1dB, wenn die kurve auf 90dB hängt ;-) und 3 davon doppelten schalldruck bedeuten und nachmals viel viel mehr davon dopplete (oder halbe) lautsärke im Ohr. nur so nebenbei; das menschliche ohr ist nicht in der lage -1dB (auch nicht -2 oder -3) an der empfindlichsten stelle zu unterscheiden (3000-4000Hz). :) nimmt es locker mit den 0,1 dB ihr könnt es nicht wahrnehmen ;-)

Ach so; REW ist klasse!

@ mr cool: mich würden die dateien ebenfalls interessieren. REF kurve als auch Korrekturdat.
 
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