Hi!
Ein Profi bin ich nicht, aber solange bis einer von denen auftaucht gebe ich mal den Senf dazu den glaube zu wissen:
ToeRmeL schrieb:
Ich kann dir auch nicht erklären, wie es funktioniert, aber es ist kein Problem Schaltungen so auszulegen, dass sie temperaturstabil sind
Überall wo sich thermisch abhängige Faktoren ergeben muss man halt "einfach" einen sich thermisch entgegen verhaltenen Faktor drankoppeln. Z.b. bei einem Differenzverstärker hat man einmal den Transistor für den nicht-inv.Eingang, einmal den für den inv.Eingang. Damit sich hier die Thermische Belastung nicht auswirkt koppelt man die beiden einfach am Gehäuse zusammen, was zur Folge hat dass das die Ausgangsspannung nicht mehr so stark driftet, weil sich positiver Koeffizient und negativer wegkompensieren. Zur Halbleitersymmetrierung verwendet man da z.b. auch einfach Ohmsche Widerstände. Wenn ein Halbleiter heiß wird steigt sein Leitwert und sein Stromverstärkungsfaktor, und damit der Strom durch den Einzelhalbleiter. Dadurch wird aber der nachgeschaltete Ohmsche Widerstand (Emitterwiderstand im Verstärker) auch wieder heißer, und der vergrößert dann seinen Widerstand bis sich ein bestimmter Arbeitspunkt einstellt.
Bei OPs ergibt sich das Problem gar nicht erst, weil die ohnehin intern schon thermisch kompensiert sind, und noch dazu sowieso fast immer mit Rückkopplung betrieben werden.
Ganz davon abgesehen gibts immer noch die Gegenkopplung, die auch thermische Fehler die nicht durch den Aufbau ausgeglichen sind kompensieren kann.
Stoack schrieb:
Wissenschaftlich fundiert? Ich weiß es nicht. Aber eine nette Anekdote ist es allemal.
Ich denke der Verfasser wollte ausdrücken dass der Amp schwingt. Je nach Auslegung, wenn die Phasenreserve in diesem hohen Frequenzbereich warum auch immer zu klein wird, fängt der Verstärker halt dann z.b. durch das nächstgelegene Schaltnetzteil oder durch die HF die beim Schalten eines Lichtschalter entsteht an zu schwingen...und das dürfte man unter Umständen tatsächlich hören.
Der Sinn der Aussage dass man mindestens 200kHz Bandbreite braucht um 20kHz darzustellen erschließt sich mir auch nicht wirklich, hört sich stark nach Werbegeschwurbel an. Wir sind ja nicht in der Digitaltechnik, wo es um Abtasttheoreme oder ähnliches geht. Eine obere Grenzfrequenz von 20kHz wäre zwar tatsächlich zu wenig, weil dann bei 20kHz schon -3dB im Frequenzgang zu verzeichnen wären, aber ich denke 22kHz sind mehr als ausreichend. Es sei denn man möchte gerne Ultraschall und diverses Hochfrequentes Zeug dass sich irgendwo in eine Leitung einkoppeln kann mit verstärken.
Konni schrieb:
50 Hz müssen aber nicht immer gleich 50 Hz sein ....
Was ist, wenn die Kurve nicht "sauber" ausgeführt wird? Es gibt auch Sägezahn und Rechteck-Signale mit 50 Hz .... oder ein clippendes 50 Hz Signal mit abgeschnittenen Spitzen.
Das würde man im Klirrdiagramm sehen. Und, bei realen Verstärkern wird das durch die Rückkopplung auch recht gut verhindert.
MillenChi schrieb:
So. Und nun haben wir nen Amp, der halt nicht die ideale Stromversorgung hat. Dummerweise hängt an dieser Stromversorgung meistens auch die Steuerung und die Eingangsstufe dran. Die Störungen auf der Betriebsspannung übertragen sich logischerweise auch auf die Eingangsstufe und somit auf das Signal...
Auch eine zu stark schwankende Netzteilspannung würde man im Klirrdiagramm erkennen. Aber, solange die Spannung nicht so stark schwankt dass die Bauteile an die Grenze der Betriebsspannung ausgesteuert werden, gibts auch hier immer noch die Rückkopplung, die das klirren durch schwankende Eingangsspannung recht gut unterbinden kann.
Allgemein ist der Klirr eines heutigen Verstärkers nur so niedrig weil rückgekoppelt wird. Ohne Rückkopplung würden viele Thermische Effekte und sogar kleine Schwankungen der Betriebsspannung sofort auf das Ausgangssignal durchschlagen, auch Nichtlinearitäten der eingesetzten Bauteile und so weiter. Natürlich kann man einen Verstärker schon in Grenzen so auslegen dass die Arbeitspunkte aller Bauteile so in etwa im linearen Bereich liegen, aber "ganz Sicherstellen" dass die Sache weitgehend unabhängig von Umwelteinflüssen linear bleibt kann man fast nur durch eine gute Rückkopplung.
Perfekt ist das ganze zwar immer noch nicht, trotz Rückkopplung, aber alles hörbare lässt sich sehr gut entfernen
Gruß Tobi
(Der sich, falls irgendwo grober Unsinn steht, gerne berichtigen lässt)
(Edit: Noch was zum Klirr: Dank Fourier lässt sich fast jede beliebige periodische Funktion als unterschiedlich gewichtete Addition von Sinus- und Cosinusschwingungen der vielfachen Grundfrequenz darstellen. Das heißt, sobald ein Sinus rein geht und ein nicht-Sinus raus kommt sieht man das sofort auf dem Klirrdiagramm, das ja letztlich nichts anderes ist als eine Darstellung der jeweiligen Fourierreihe)