Wo liegen die Kniffe bei einer Bandpass-abstimmung?

Hallo Fuzzis,

ich wende mich mal (wieder) an die Runde, da ich etwas Entscheidungshilfe brauche. Vorab : Das FBP Prinzip ist bekannt, habe bis jetzt schon einen für meinen (Ex) 124 Coupe gebaut, der echt gut ging. Der erste Kontakt zu diesem Prinzip hatte ich um die Jahrtausendwende beim Frank Miketta dB-Drag in Celle (Didis Scorpio mit den JLs und NowNoise hat echt gerockt :thumbsup::bang: )


Ok, zurück in die Gegenwart. Geplant ist, in einem Chrysler 300C Kombi eine "viel Audio" Anlage einzubauen, also was mit ordentlich Spaß ohne zu teuer zu werden. Aktuell ist ein Pioneer Doppeldin Radio samt CanBus Adapter vorhanden, Rest ist Serie (Boston Audio).

Ich bin nun am überlegen, wie ich den Bass-Part umsetzen soll. Chassis habe ich noch keine ausgesucht/gekauft, bin also völlig frei. Nachdem ich viel Zeit hier im Thread verbracht habe, ist ein BP in einem Kombi wohl nicht die ideale Wahl, allgemein wird zum GG geraten.

Auf der anderen Seite hätte ich die Idee, ein (o. zwei) Woofer in die Mulde zu setzen (GG Gehäuse) und bei Bedarf wie in Didis altem Scorpio eine Haube (was dann einen FPB ergibt) aufzusetzen und entsprechend zu fixieren. Die Haube würde ich dann so weit hinten (zur Heckklappe) setzen wie es geht und die Ports nach oben an der Heckklappe anordnen.

Soweit gut oder mache ich nen Denkfehler? Oder doch ein BR Gehäuse ?
 
Das FBP Prinzip ist bekannt, habe bis jetzt schon einen für meinen (Ex) 124 Coupe gebaut, der echt gut ging. Der erste Kontakt zu diesem Prinzip hatte ich um die Jahrtausendwende beim Frank Miketta dB-Drag in Celle (Didis Scorpio mit den JLs und NowNoise hat echt gerockt )

Hattest Du dort schon den großen Fortissimo Bandpass Gehört mit den beiden JL 15W3v2 drin? ....oder noch den kleinen mit einem 15" und dem abnehmbaren Aufsatz?
ScorpioBP4.JPG
 
Ich hatte das mit dem abnehmbaren Aufsatz auch schonmal in klein gebaut...damals...im letzten Jahrhundert.

Ohne:
Polo6Nmischi2.JPG

Mit:
Polo6Nmischi3.JPG
 
Das FBP Prinzip ist bekannt, habe bis jetzt schon einen für meinen (Ex) 124 Coupe gebaut, der echt gut ging. Der erste Kontakt zu diesem Prinzip hatte ich um die Jahrtausendwende beim Frank Miketta dB-Drag in Celle (Didis Scorpio mit den JLs und NowNoise hat echt gerockt )

Hattest Du dort schon den großen Fortissimo Bandpass Gehört mit den beiden JL 15W3v2 drin? ....oder noch den kleinen mit einem 15" und dem abnehmbaren Aufsatz?
Anhang anzeigen 86949


Ich glaube das war der Sub vom Foto... muss mal im Archiv kramen, habe an dem Tag diverse Fotos vom Event gemacht
 
Guten Abend liebe Fuzzis,

Ich habe endlich die Zeit gefunden mir den ganzen Thread durchzulesen, dennoch bleiben mir immer noch ein paar Fragen über.

1. Ankopplung Frontsystem:

Da der FBP effektiv ja nur bis ca. 65hz spielt, brauch ich ja auch ein entsprechendes Frontsystem was laut und tief spielen kann. Welche TmT verwendet ihr in Verbindung mit dem Bandpass? Welche Trennfrequenz und welche Flanke nutzt ihr hier zur Ankopplung? Richtet ihr euch bei der Flanke nach der Flanke des BP TPFs? Die Frage rührt daher, da ich den Bandpass in Verbindung mit den Tangband w5 1685 in der Tür nutzen möchte. (TSP: Qes: 0,53 , Qms: 3,483 , Qts: 0,46 , FS: 50 hz, Vas: 12,76, Xmax: 6,1mm , SD: 99 ccm , Wirkungsgrad: 86,82dB). Ist es möglich diesen sinnvoll anzukoppeln ohne wesentlichen Pegeleinbußen zu unterliegen?

2. Gruppenlaufzeit:

Der FBP besitzt im gesamten Frequenzgang Verzögerungen zwischen ca. 18-25ms. Somit müsste man die restlichen Lautsprecher um mindestens 6m verzögern. Wie verhält sich das in der Praxis. Laut Herrn Fortissimo selber sollte dies leicht in den Griff zu bekommen sein. Gibt es hierzu eine Erklärung warum das so ist? Sollte es hier nicht gewaltige Nachteile zum GG geben? Wie viel musstet ihr real verzögern?

3. Gehäuseberechnung:

Das Prinzip ist mir komplett klar und ich habe grundlegend alles verstanden, dennoch hab ich auch hier noch kleine Unklarheiten.

Folgender Woofer wurde gewählt:

Hertz MP 300D2.3

Qts: 0,48
Qes: 0,53
Qms: 5,088
Vas: 88l
Fs: 23hz
SD: 535ccm
Xmax: 17cm

Raus gekommen bin ich bei 30l GG + 60l Vent 360ccm Port 28cm lang Tufreq 66Hz

Da der Qtc des GG über 0,9 liegt, würde ich gern wissen, wie es sich real verhält wenn ich das GG auf 35/40l erhöhe. Laut Simu erhalte ich eine Badewanne im Fgang, der Tiefstbass wird erhöht und die Qtc des GG entsprechend kleiner. Habe ich hier in der Praxis Nachteile wenn ich das GG dementsprechend größer mache?

Da der Bass knalliger wird je kleiner der Port ist würde ich gern wissen wie es sich verhält, wenn ich die Ventkammer größer (65/70l) mache. Laut Simu erhalte ich hier wieder ein Durchhänger im Fgang, der Wirkungsgrad sowie Gruppenlaufzeit steigen und der Port wird kürzer. Hab ich hier in der Praxis Nachteile?

4. Portgröße/Portposition:

Der FBP soll in einen Golf 4 kommen. Hierfür wäre es laut Herrn Fortissimo ja am besten den Port auf der Beifahrerseite Richtung Heck im Eck (Boden/Seitenwand) spielen zu lassen. Wie hoch darf ich den Port an der Seitenwand maximal machen um die Verlängerung durch das Eck am Besten nutzen zu können? 20% müsste ich dementsprechend hier ca. abziehen, richtig?

Der Port im Gehäuse wird ja durch angrenzende Flächen kürzer. Haben diese somit einen klanglichen Vorteil oder dient diese Ausnutzung der Flächen einfach nur um den Port so kurz wie möglich zu halten?

Ich freue mich auf eure Antworten, vllt. sogar vom Meister persönlich.

Vielen lieben Dank und bleibt gesund! :) :) :)
 
Moin,
zu 1. das musst du messen. Leider kann man nichts zum Frequenzgang deiner TMT sagen, weil keiner weiß, wie sie in deinem Auto laufen. Fußraumgain und co kommen ja noch dazu. Was man wohl sicher sagen kann ist, dass sie in deinem Setup das schwächere Glied gegen den Bandpass sind.
zu 2. Ich kann dir nicht sagen warum, aber ich hatte real damit auch kein Problem. Auch hier hilft dir wahrscheinlich aber nur eine Impulsmessung.
zu 3. Die Frage begründet sich allein darauf, dass der Woofer einfach im GG nicht so recht funktionieren will. Du könntest das jetzt ignorieren (ob du das später hörst, steht eh auf einem anderen Blatt) oder du holst dir einen Woofer, der wirklich passend ist.
zu 4. meiner Meinung nach geht es dabei nur um einen kurzen Port, den man bestmöglichst im Gehäuse unter bringt. Der ideale Port endet IMHO immer in der Mitte des Gehäuse (Vergleich Schallschnelle zu Schalldruck). Die exakte Länge in deinem Fall würde ich mit einer Impedanzmessung heraus finden. Alternativ könntest du auch den Freuenzgang des BP ungefiltert direkt am Port messen.

Viele Grüße
 
Ich hab's geschafft die Kiste endlich mal ins Auto zu wuchten...

20200401_202619.jpg
20200402_175112.jpg

Das Auto steht jetzt seit heute erstmal bei Didi, der mir das Frontsystem einbaut. Ich freu mich schon tierisch aufs Abholen in ca. 2 Wochen:liebe: :bang::band:

Danach gibt's dann auch n schönes Foto.
 
Hey wing,

Vielen Dank schonmal für die zeitnahe Antwort. :)

1. Kann man hier nicht anhand der TSP schon vorhersehen, wo man am Ende landen wird?
2. Okay danke. Der Grund würde mich dennoch brennend interessieren. Wirft hier das Programm falsche Berechnungen aus? Aber das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Dann warte ich mal wohl auf die Antwort des Meisters ab. ;)
3. Warum sollte der Woofer nicht im GG funktionieren? Seine TSP sprechen doch dafür? Er weißt einen ähnlichen Frequenzganz im FBP wie ein Arc Audio Arc 12 auf. Dieser wird ja auch hierfür genutzt. Zudem sollten die TSP ja im Normalbereich für einen FBP liegen oder irre ich mich?
4. Okay vielen Dank,dass konnte ich mir schon denken, war mir aber nicht 100% sicher. :)

Vielen lieben Dank nochmal, aber leider sind noch nicht alle Fragen beantwortet.
 
1. Kann man hier nicht anhand der TSP schon vorhersehen, wo man am Ende landen wird?
Nein, nicht wirklich...die individuelle Einbausituation und das Verhaltes des Lautsprechers darauf spielt eine zu große Rolle....vorallem im Großsignalbereich.


2. Okay danke. Der Grund würde mich dennoch brennend interessieren. Wirft hier das Programm falsche Berechnungen aus? Aber das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Dann warte ich mal wohl auf die Antwort des Meisters ab.
Im Bassbereich ist die Wellenlänge so groß dass die Zeit selbst eine deutlich geringere Rolle spielt als die Phase.
Auch das Verhältniss von Membranhub zur Lautstärke ist im Bandpass deutlich besser als im GG...Blindleistung/Wirkleistung unter Pegel...


3. Warum sollte der Woofer nicht im GG funktionieren? Seine TSP sprechen doch dafür?
Doch tut er...er hat brauchbare TSP auf den ersten Blick.


4. Portgröße/Portposition:
Das lässt sich immer sehr schwer vorhersagen...da gehört Erfahrung dazu, kann aber auch leicht gemessen und angepasst werden.
 
Hallo Fortissimo,

vielen Dank für deine Antworten. :)

1. Würde dann nur gern wissen ob man hier dann den 13er TmT sinnvoll an den Bandpass ankoppeln kann. Der TangBand gefällt mir extrem gut, besonders da ich den Vorteil der kleinerem Membran und des besseren Rundstrahlverhalten im Mittelton sehe. So könnte ich womöglich den Hochtöner besser ankoppeln ohne den TmT auf mich zu richten. Oder was meinst du?
2. Okay verstanden. :)
3. Was sagst du dann zu meinem Gehäuse? Ich persönlich würde ja eher in Richtung 35-70 oder 40-80 tendieren um eben den niedrigeren Qtc des GG zu erreichen, sowie einen kürzeren Port nutzen zu können. Nur leider sieht dann die Simu nicht mehr so schön aus... Was meinst du hier?
4. Ja das weiß ich. Würde nur noch gern wissen wie hoch du den Port an der Seitenwandwand machst?

Danke schonmal vorab. :)
 
Ich würde die Membranfläche eines 16ers dem Bündelungsverhalten eines 13ers vorziehen. Die Probleme bei Zweiwegesystemen liegen auch eher im Bereich von 300-600Hz.
Und anwinkeln bringt extrem wenig.
 
Naja aber aufgrund der TSP und den knapp 87db Wirkungsgrad sollte sich doch der TangBand ähnlich wie ein 16er verhalten. Ich sehe neben dem Bündelungsverhalten eben auch noch das Membrangewicht als eine wichtige Rolle im 2 Wege. Der Tangband hat hier nur knapp 11g und sollte doch hiermit auch Vorteile in der Reproduktion des Mitteltons besitzen. Oder nicht?
 
Ja aber du darfst auf der anderen Seite auch IMD nicht vergessen, was durch mehr Hub bei gleichem Pegel wesentlich größer ist und dadurch den Mittelton wieder unsauberer werden lässt. Mir ist im Grundton schon in den meisten Fällen ein 16er zu klein.
 
Du schriebst ja aber von einem 13er und nicht von einem 16er?
 
Das ist mir auch bewusst, dennoch habe ich diesen Faktor hiermit nicht einbezogen, da ich diese Problematik auch bei anderen 16er Chassis mit ähnlichem Hub und Wirkungsgrad hätte. Um IMD zu unterbinden müsste ich mehrere Chassis verwenden oder auf 3 Wege gehen, was ich aber aus Finanzieller Sicht und dem Einbauaufwand nicht möchte. Zudem ist mein Ziel ja Klang, weshalb ich nicht unbedingt übermäßig viel Pegel möchte/brauche. Auch habe ich ja hier noch den Vorteil der Unterhangschwingspule welche die Produktion der Mitteltöne doch auch begünstigen sollte.
 
Ja genau, aufgrund der TSP und dem relativ guten Wirkungsgrad dürfte er sich aber nicht viel anders als ein 16er Verhalten. Klar wird er etwas leiser sein bei gleichem Hub, aber für gleichen Pegel sollte er ja dann geschätzt vllt 0,5 oder 1mm mehr Hub machen müssen.
 
Wenn du nun bei jeder Antwort, deine alte Antwort löscht, reißt das doch einige Dinge völlig aus dem Zusammenhang. Ich sehe einige deiner Aspekte völlig anders, aber da macht jeder seine Erfahrungen und geht andere Wege. Intermodulationsverzerrungen entstehen aufgrund von Hub, da hilft eine Unterhangschwingspule recht wenig. Der W5-1685 ist sicherlich ein ordentliches Chassis und ist schon recht laut, ein 20er macht bei gleichem Pegel allerdings nur 1/3 Hub.

Ja genau, aufgrund der TSP und dem relativ guten Wirkungsgrad dürfte er sich aber nicht viel anders als ein 16er Verhalten. Klar wird er etwas leiser sein bei gleichem Hub, aber für gleichen Pegel sollte er ja dann geschätzt vllt 0,5 oder 1mm mehr Hub machen müssen.

Bei Xmax von 6mm, macht der 16er rund 3,5-4mm, sooo gering ist der Unterschied nun dann doch nicht.

... brauch ich ja auch ein entsprechendes Frontsystem was laut und tief spielen kann.
Zudem ist mein Ziel ja Klang, weshalb ich nicht unbedingt übermäßig viel Pegel möchte/brauche.

Widerspricht sich halt etwas, was möchtest du denn nun?

Ich persönlich würde ja eher in Richtung 35-70 oder 40-80 tendieren um eben den niedrigeren Qtc des GG zu erreichen, sowie einen kürzeren Port nutzen zu können.

Das wird in der Praxis wohl keinen großen Unterschied machen.
 
Entschuldigung. Ich wollte nur 2 kleine Rechtschreibfehler von mir korrigeren und da hat mein Handy den kompletten Beitrag gelöscht...

Wie schon gesagt ist mir auch bewusst, dass 16er oder 20er weniger Hub machen müssten bei gleichem Pegel. 20er Fällt aufgrund des Türeinbaus und der größe des Chassis schonmal weg. Zumal auch hier die Reproduktion des Mitteltons auch schlechter ausfallen sollte als bei vergleichsweise 16er Chassis.

Wie kommst du hier auf 3,5-4mm? Dies würde bei Chassis der Fall sein welche einen höheren Wirkungsgrad 88-89db aufweisen. Diese haben aber meist für meinen Geschmack eine zu hohe FS oder sind zu teuer für meinen Geldbeutel.

Die Angabe war relativ. Ich möchte definitiv Klang.

Warum würde es keinen großen Unterschied machen? Ich hätte doch die von mir genannten Vorteile oder nicht?
 
Zurück
Oben Unten