Mister Cool
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Also so ganz verstehe ich zwar noch nicht was du da treibst,
Ja, ich gebe zu, das ist ziemlich wirres Zeug, echtes Gehirn-Jogging
Aber ich versuche es mit Hilfe von ein Paar Screenshots zu zeigen, wozu das gut ist, und - vor allem - wie gut es mit Hilfe von REW geht. Ich wiederhole mich gerne: das ist REW ist "wie für mich und für meine Experimente wie geschaffen"
Also, zuerst zum Sin und Zweck der ganzen Übung:
Ich möchte eine Methode und ein Einmess-System schaffen, das mir ermöglicht, das Auto (DSP EQs) so einzustellen, dass es genau so klingt wie ein ausgesuchtes Referenzsystem. In meinem Fall ist die heimische Audioanlage in dem Musikzimmer die Referenz. Das ganze geht mit Hilfe eines ganz primitiven Einmess-Hardware (Notebook mit einer internen Soundkarte und Selbstbaumikro). Der Trick liegt in einer - ich nenne es so - "Pseudokalibrierung" des Systems, die die ganze Kette, angefangen bei der Referenz-Wiedergabe (Messsignal, D/A-Wandler, Endstufen, Lautsprecher, Raum) bis hin zum Mess-System (Mikro, Soundkarte, Messprogramm) für diese Aufgabe abstimmt.
Hier eine Schritt für Schritt Anleitung wie das geht.
1. Wie gesagt, meine heimische Audioanlage ist die Referenz -> die Basis für die "Pseudokalibrierung". Dazu wird über dies Anlage ein Referenzsignal (Pink Noise) abgespielt, und mit hilfe von REW, ohne jegliche Korrektur-/Kalibrierfiles gemessen. Die Messung wir mehrmals wiederholt
und mit Hilfe der REW Funktion Average gemittelt
2. Dieser gemessene Frequenzgangverlauf (egal wie genau und "zappelig" es ist) soll die Referenz für die Einstellung des Auto-DSP sein. Leider ist die Darstellung suboptimal für die Handhabung und Beurteilung des einzustellenden FG. Optimal wäre diesen Frequenzgang visuell so zu transformieren, dass es wie eine glatte, lineare, waagerechte Linie aussieht -> ein idealler flacher Frequenzgang von 20Hz bis 20kHz. Und das ist das, was ich jetzt in den nächsten Schritten mache. Die Lösung besteht darin ein Mikro-Korrekturfile zu erstellen, dass anschliessend in REW eingebunden wird und die oben gezeigte Messung möglichstz Flach/linear darstellt.
So ein Mikro-Korrekturfile ist eine eine einfache zweispaltige Text-Datei. Und diese Textdatei werde ich mit Hilfe von REW -> Export Measureement as TXT File erstellen. Dazu werde ich zuerst die gemittelte gemessene Kurve um einen bestimmten Betrag versetzen, um die Kurve in die Nähe des 0dB Achse zu verschieben (in meinem Fall waren es ca. 50dB). Der Verschiebewert wird als Offset zu den Messwerten addiert
2. Diese versetzte Messkurve wird auf 1/1 gerundet und als TXT Messdatei Exportiert
3. Die gespeicherte TXT-Datei ist beinahe die fertige Mikro-Korrekturdatei. Das einzige Problem -> sie enthält 3 Spalten:
- Frequenz
- Pegel
- Phase
Die dritte Spalte muß entfernt werden. Ich habe es einfach mit UE Editor im Spaltenmodus erledigt
So sieht die fertige Mikro-Korrekturdatei aus
4. Die erstellte Mikro-Korrekturdatei wird in REW hinterlegt
5. Jetzt kommt die "Stunde der Wahrheit". Die in dem Schritt 1. durchgeführten Messungen werden mit dem Mikro-Korrekturfile wiedrholt
hier Orange = Messung ohne Korrektur, Gelb mit Korrektur
zuerst als 1/6 Glättung
und hier als 1/1 Glättung
Das sieht fast perfekt aus!
Bei bedarf kann man den Mkiro-Korrekturfile in dem Editor so anpassen (die Pegelwerte), bis der Messverlauf wirklich linear/waagerecht ist.
6. Jetzt geht es um die Einstellung der DSP-EQs im Auto. Wir habe jetzt ein "Pseudokalibriertes" Messsystem, mit dessen Hilfe die EQs so eingestellt werden, dass der Frequenzgangverlauf möglichst flach, linear, waagerecht ist. Und dazu brauche ich keine Referenzkurven mehr. Ich kann mich an einer beliebigen Hilfsachste des Diagrams oder an dem verstellbaren Kursor von REW orientieren. Dabei ist darauf zu achten, das sich die Lineare Kurve auf das Summensignal L+R bezieht (das habe ich in dem Musikzimmer als Referenz gemessen).
Hier kann man sehen, die Orientierungslinie des Kursors bei 55dB und wie gut es mir gelungen ist den DSP einzumessen (blau L+R) im Vergleich zu Musikzimmer (gelb)
7. Um diese Flache L+R Kurve zu erreichen, müssen beide kanälle L und R synchron angepasst werden, und zwar so, dass die korrekte L/R Ballance erhalten bleibt. Das kontrolliere ich mit Hilfe der Terzsignalen.
Hier das Finale Ergebnis L, R und die daraus resultierende gewünschte Flache Kurve für L+R
Das Thema Subwoofer habe ich ausgeschlossen, da man da per Messung nicht weit kommt -> das wird per Ohr/Erfahrung eingestellt.
Auf dies Weise könnte ich jetzt mit diesem "pseudokalibrierten" System jedes Auto/DSP annähernd klanglich "identisch" einstellen
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