kampfmeersau schrieb:
"Kampfmeersaus stark vereinfachte Erklärung des Fortissimo-Prinzips!
Hi...
keine Angst, ich will deine Ausführungen nicht zerpflücken, sondern nur hier und da ergänzen, wo es mir wichtig erscheint (auch das steht hier schon des öfteren aber scheinbar liest sowieso keiner der Fragenden mehr den Anfang des Threads, wo alles erklärt wurde
)
Erst einmal... wie wird in einem Bandpass (einfach ventiliert) der Schall erzeugt? Ohne viel auf das Feder-Masse-Modell eines Helmholtzresonators einzugehen, schwingt die Luftmasse im Port und erzeugt den Schall, der nach außen abgestrahlt wird (sie schwingt tatsächlich, d.h. es findet idealisiert betrachtet kein Luftaustausch zwischen Gehäuse und Außenwelt statt aber das ist zweitrangig
). Der Grundsätzliche Nachteil eines Bandpasses ist nun, dass er als Resonator "langsam" ein- und "langsam" ausschwingt. Das ist ein Grund, weshalb die Heim-Hifi-Fraktion im Allgemeinen über Bandpässe die Nase rümpft (nicht ganz zu unrecht). Auch die hier diskutierten Bandpässe besitzen diesen Nachteil! Jedoch wird er durch einen Trick entschärft
Teilen wir den Bandpass in drei Bereiche auf:
1. Oberhalb der Abstimmfrequenz kann die Luftmasse mit steigender Frequenz dem Signal nicht mehr folgen und macht dicht (Tiefpass... Pegelabfall zu steigenden Frequenzen).
2. Um die Abstimmfrequenz herum strahlt einzig der Resonator (Port) den Schall ab. Er wird angeregt, schwingt ein, schwingt aus und verstärkt den Pegel je nach Abstimmung deutlich.
3. Unterhalb der Abstimmfrequenz folgt die Luftmasse im Port nur noch der Anregung durch den Lautsprecher, d.h. es ist einfach nur noch ein Loch im Gehäuse. Der Lautsprecher verhält sich im Wesentlichen wie ein geschlossenes Gehäuse.
Der Fortissimo-Bandpass (es gab sicherlich Leute, die das vor ihm schon gemacht haben, aber die Bezeichnung sei ihm gegönnt
) wird nun deutlich UNTERHALB der Abstimmfrequenz getrennt. Der übermäßige Peak wird geglättet und der Resonator auch DEUTLICH weniger angeregt, was sich offensichtlich auch positiv auf das Ein- und Ausschwingverhalten auswirkt. Wie von meinem Vorredner beschrieben wird dem Lautsprecher in diesem Bereich auch DEUTLICH weniger Hub abverlangt und er wird im oberen Frequenzbereich mit extrem wenig Leistung betrieben. Ich nehme an, dass man sich durch diesen Gewinn die Nachteile des Resonators aufwiegt. Unterhalb der Abstimmfrequenz sorgt der flache Abfall des "geschlossenen Gehäuses" dann für eine gute Addition mit der Druckkammer. Durch geschickte Wahl des Tiefpassfilters kann man den Lautsprecher so elegant entzerren ohne im Oberbass übermäßig Wirkungsgrad zu verlieren.
Es wird noch davon gesprochen, dass im Tiefbass durch die Schallführung eine bessere Ankopplung an die Luft erreicht wird, aber das kann ich nicht beurteilen bzw. mein theoretisches Wissen reicht nicht aus, um es zu erklären.
Hoffe, dass auch der Anfänger ein klein wenig mit meinem Geschreibsel anfangen kann.