Zusatzakku : LiFePo4- oder Bleisäure-Technologie? Vergleich

OK,
schicken wir einfach ein paar Messcharts ins Rennen und hoffen auf regen Interpretationsaustausch. Es gibt einfach viel zu viele Parameter, die man betrachten und bewerten könnte, und daraus bestimmte Schlüsse ziehen mag. Aber egal, wie man es nun drehen und wenden mag, der FePo hat am Ende deutlich die Nase vorne!

Für mich bleibt am Ende dieser Meßsession und nach Betrachtung der Daten wieder mal nur ein Fazit:
LiFePo4 ist als Pufferakku der Bleisäuretechnik (inkl. Gel und AGM) haushoch überlegen. Egal, ob man nun Spannungslage bei Belastung, Refreshzeit, Stromabgabe- oder Stromaufnahmeverhalten usw. betrachtet.

Aber nun genug gefaselt, ab zu den Messungen. Diese wurden bei im Leerlauf laufendem Motor gemacht, Lima hat 150A und 13,8 Volt und die Last lag bei ca. 3000 Watt, entsprechend ungefähr 260 Ampere.

1) NSB only
Unsere Referenz, eine Northstar NSB125 mit nominal 125AH Kapazität und einem Gewicht von etwa 55 kg.
[attachment=5:oqoes0cp]NSB125 Test 3000W Motor an ohne Cap.jpg[/attachment:oqoes0cp]

2) NSB mit 8F Caps
Hier sieht man im Vergleich zu 1) deutlich, wie wenig Caps im Grunde genommen ausrichten können. 8 Farad ist ja jetzt auch kein Pappenstiel, aber die Pufferwirkung bleibt auf ein paar hundertstel Sekunden (eben den Peak oder die Spannungssenke) begrenzt. Ihre Eigenschaft zur Spannungsglättung ist aber unumstritten.
[attachment=4:oqoes0cp]NSB125 Test 3000W Motor an mit Cap.jpg[/attachment:oqoes0cp]

3) NSB125 mit der klassischen Stinger SPV20 als Pufferakku, ohne Caps
Deutlich zu sehen, dass die SPV20 nur sehr begrenzte Pufferwirkung zeigt und nach dem 4. Lastimpuls am Ende ist. Ab diesem Zeitpunkt belastet sie das System nur noch, weil sie Ladestrom haben will aber nichts zum Laststrom beitragen kann. Auch verlängert sie die Refreshzeit unnötig. In unserem Modell also eher kontraproduktiv.
[attachment=3:oqoes0cp]NSB125 Test 3000W Motor an ohne Cap mit SPV20.jpg[/attachment:oqoes0cp]

4) NSB125 mit 8 x 8AH (in Summe 16AH) Headway-Zellen, ohne Cap
Jetzt kommen wir der Sache schon näher!
[attachment=2:oqoes0cp]NSB125 Test 3000W Motor an ohne Cap mit 2x8AH.jpg[/attachment:oqoes0cp]

5) Gleiches Szenario wie vorhin, jetzt aber mit zusätzlich 8F-Caps
Ein paar Dellen lassen sich mit entsprechender Kondensatorkapazität immer noch ausbügeln.
[attachment=1:oqoes0cp]NSB125 Test 3000W Motor an mit Cap mit 2x8AH.jpg[/attachment:oqoes0cp]

Und zum Schluss unser Gewinner, das 123-Akkupack vom Alex, bestehend aus 24 Einzelzellen mit je 2,5AH in 4S6P-Schaltung.

6) NSB mit 123-Akkupack ohne Cap
[attachment=0:oqoes0cp]NSB125 Test 3000W Motor an ohne Cap mit 123-B.jpg[/attachment:oqoes0cp]

Grüssle Heinz :beer:
 

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Hm, für vorab schon mal ganz schick... würde aber gern alles z.B. 4 Tests in einer Exceltabelle übereinander sehen... dann sieht man sofort was los ist :)

Ich hoffe ihr habt den Stromtrigger benutzt... dann sollten ja alle Messergebnisse im selben Moment beginnen....

hm, der 123er sieht wirklich gut aus. Das hätte ich nun nicht gedacht =)

MfG

Basti
 
Da ich also Strom- und Elektroniklaie nicht mehr ganz durchblicke und auch leider die Ergebnisse nicht deuten kann:

Ist das ganze schon so weit, dass man sich die Einzelteile X, Y und Z bestellen kann und nach Anleitung zusammenlöten/schrauben/hämmern :hammer: kann?
Oder wie ist denn, prozentual ausgedrückt, der Status?

Danke schonmal!
 
Soweit ist es noch nicht. Gut manch Hersteller hat es auch getan und irgendwas zusammengezimmert. Ich warte aber def. bis der Tom die Ladeelektronik "fertig" hat.
 
Hallo,

gehen wir es erst mal ganz einfach und auch für Nichtelektriker nachvollziehbar an und vergleichen zunächst nur die Spannungslage bei Belastung mit 3000W (rund 260A) nach dem Einschaltpeak. Dazu betrachten wir als Beispiel den dritten und den letzten Einschaltimpuls.
Alle Messungen mit Motor an, Lima 150A / 13,8 Volt Nennspannung.

Belastung 3000W / ca. 260A ..........................Spannung 3. Impuls.......Spannung 9. Impuls
NSB125 only.....................................................11,8 Volt......................11,8 Volt
NSB125 mit 8 Farad-Cap......................................12,0 Volt......................11,9 Volt
NSB125 mit SPV20, ohne Cap................................11,9 Volt......................11,8 Volt
NSB125 mit Headway 8x8AH (16AH), ohne Cap..........12,5 Volt......................12,3 Volt
NSB125 mit Headway 8x8AH (16AH), mit Cap............12,4 Volt......................12,2 Volt
NSB125 mit 123-Zellen (15AH), ohne Cap.................12,8 Volt......................12,6 Volt

Man sieht, dass sich die Spannungslage bei Belastung durch die FePos um etwa 0,5 - 0,8 Volt gegenüber den Bleibatts erhöht, im Falle der 123-Zellen sogar bis zu 1,0 Volt.

Gruß Heinz
 
Danke für die Infos, dann werde ich noch warten und meine SPV20 in Betrieb nehmen.
 
Wo habt ihr die Akkus eigendlich her? ich hab zwar eine Seite gefunden, aber die Übersichtlichkeit dieser ist zum Kopf zerbrechen :ugly:
 
Ich glaub die 123 Zellenverschaltung gewinnt ganz deutlich... =)

Hier mal bei 2 kW... Last

Ich denke jeder kann gut selbst ablesen welche Kombination sich wie Verhält.. dabei zählen weniger die Peaks, eher der Leistungsbedarf danach :)

[attachment=0:ul7esh5u]Spannungsverlauf bei 2 kW Last (Motor an).png[/attachment:ul7esh5u]


[attachment=1:ul7esh5u]Leistungsverlauf bei 2 kW Last (Motor an).png[/attachment:ul7esh5u]
 

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zur "ehrenrettung" der stinger
muss noch erwähnt werden, dass die ca 15 monate ohne pflegeladen verwendet wurde
dann ein paar mal entladen und geladen
und dann ca 4 wochen dum rumstand bevor sie zum test kam

allerdings war auch der testlauf direkt nach dem ausbau, quasi aus dem laufendem betrieb
eher ernüchternd

fazit was die bleigelbatterien angeht
ohne pflegeladen kann man sich den spass schenken
nach wenigen monaten ist da nich mehr viel los
ob die stinger jetzt wirklich defekt ist wird sich zeigen
beim langsamen entladen hatte sie noch ca 20AH zuletzt


wie sich die lipos verhalten werden wir ja sehen

meiner war für diese messung auch direkt aus dem betrieb
wurde also nicht für den test geladen
 
yoda44 schrieb:
zur "ehrenrettung" der stinger
muss noch erwähnt werden, dass die ca 15 monate ohne pflegeladen verwendet wurde
dann ein paar mal entladen und geladen
und dann ca 4 wochen dum rumstand bevor sie zum test kam
...

Hi,
da gibt es keine Rettung ;)

LiFePO4 ist Blei einfach überlegen.

Grüße
 
yoda44 schrieb:
zur "ehrenrettung" der stinger
muss noch erwähnt werden, dass die ca 15 monate ohne pflegeladen verwendet wurde
dann ein paar mal entladen und geladen
und dann ca 4 wochen dum rumstand bevor sie zum test kam
...

Einzig, dass Blei ala Stinger Jahrzehnte erprobt ist,...

und LiFePO4 ein neues Ding ist, dem man nicht trauen kann,....

Ist eine Stinger eben bewährt.

Grüße
 
der würde dir aufgrund der geringen Strombelastbarkeit schnell wegbruzzeln :)
 
MeisterEIT schrieb:
Einzig, dass Blei ala Stinger Jahrzehnte erprobt ist,...

und LiFePO4 ein neues Ding ist, dem man nicht trauen kann,....
das ist eben der punkt der sich mit der zeit ändern wird , hoffe ich zumindest :wegschleich:

Mfg Kai
 
Ich überlege mir in meine neue Anlage einen LiFePo zu integrieren - auch um mal im Stand zu hören - Kostenpunkt für 90 AH fast 600oken :ugly:
 
Heinz hat doch weiter vorne bereits geschrieben,
dass bei LiFePo hinsichtlich der Kapazität der Faktor 3 angewendet werden muss,
um einen identischen Ah-Nutzbereich im Vergleich zur Bleibat zu haben. :taetschel:

oder in Formeln:

3 * Ah der LiFePo = 1 * Ah der Bleibat


Damit kostet ein vergleichbarer Ah-Nutzbereich vom Stergi-Beispiel nicht 600, sondern nur 200 €,

was angesichts der Leistungsfähigkeit und -werte vergleichsweise preiswert ist. :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
 
Hi Leute! :beer:

Erstens!
möchte ich es nicht versäumen darauf hinzuweisen, dass unsere Messungen nicht unter klinisch reinen Laborbedingungen mit absolut identischen Startbedingungen für alle Testkandidaten entstanden sind. Es können also durchaus kleinere "Nebeneffekte" aufgetreten sein, die aber im Endeffekt nichts an der Gesamtsituation ändern werden!

Zweitens!
Die Stinger SPV20 erweckte bei unseren Messungen zwar den etwas unglücklichen Eindruck der Kontraproduktivität, das heißt aber noch lange nicht, das sie schlecht ist. Sie war halt bei diesen Belastungen und im direkten Vergleich zu den anderen Testkandidaten sehr schnell am Ende. In Verbindung mit anderen Starterbatts und/oder anderen Leistungsanforderungen kann sie sehr wohl gute Dienste leisten.

Drittens!
Hatte ich ganz vergessen, unser Highlight der samstäglichen Meßsession vorzustellen:
Den kapp 3 Kilogramm schwere FePo-Akkupack-Winzling mit A123-Zellen vom Alex. Das stemmte doch tatsächlich die 3kW-Last (260A mit >500A Peak) ganz alleine, ohne Unterstützung durch Lima, NSB125, Caps oder sonstiges, und hielt dabei auch noch die Spannungslage über 120 Sekunden oberhalb von 11,5 Volt.

1. Messung über 20 Sekunden
[attachment=1:p81q8o60]123 only 3000W.jpg[/attachment:p81q8o60]
2. Messung (direkt nach der 1. Messung) über 100 Sekunden
[attachment=0:p81q8o60]123 only 3000W 100sek.jpg[/attachment:p81q8o60]
Da hat selbst die dicke NSB125 große Augen bekommen. Echt brutal für so ein kleines Ding!!! :thumbsup:

Gruß Heinz
 

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