Stimmt, die Einstellungen werden auch so zum Großteil beibehalten. Es geht ja aber auch um alles, was Android betrifft: WLAN, Konten, Apps, App-Einstellungen... Das geht doch bei jedem Smartphone dass bei einem Update nichts verloren geht. Warum bekommen die das bei den Autoradios einfach nicht hin?
Ich habe mir jetzt auch mal angeschaut, wie sich das Audio-Signal so verhält.
Das analoge Signal wurde mit einem Bit Tune getestet, das digitale Signal mit einer Motu Track 16. Als USB-DAC kommt ein SMSL PO100 AK zum Einsatz, an der Headunit wurde für USB-Audio auf 96 kHz gestellt da die Motu (die eigentlich bis 192 kHz unterstützt) nur max. 96 kHz als Digitalsignal entgegennehmen kann.
Die Testsignale habe ich selbst mit REW erstellt. Es gibt zwar fertige Testfiles, mit REW kann man sich aber die Testsignale nach den eigenen Wünschen erstellen und - neben der direkten Wiedergabe - auch in einer Datei speichern. Das Format ist dabei frei einstellbar, man kann sich so auch hochauflösende Dateien (z.B. 24 Bit/192 kHz) erstellen.
Am Radio wurde natürlich erst mal alles unter "Sound Effects" deaktivert. Dort wurde dann auf 2 Kanäle eingestellt, das "Gain Adjustment" wurde auf 10 belassen.
Unter den Factory Settings wurde nur die "host output ratio" auf 100 (Standard ist 95) verändert. Unter "Sound Balance" erstmal alles so gelassen (steht alles auf 10). Die Hauptlautstärke wurde auf 36 (Maximalwert eingestellt). Nach jedem Test wurde auch erstmal alles wieder auf diese Einstellungen zurückgestellt.
Wichtige Einstellungen (alles in den Factory settings) sind:
- host output ratio: Scheint den Gesamt-Pegel zu beeinflussen
- fiber output: Lautstärke am optischen Digitalausgang
- Coaxial output amplitude settings: vmtl. Lautstärke am elektrischen Digitalausgang (nicht getestet)
- Sound balance: Hier gibt es für alle möglichen Quellen eine Einstellmöglichkeit von 0...20, Standard ist 10, z.B.:
- Music: Wiedergabe von Dateien auf dem Gerät
- Third Player: z.B. Tidal
- ...
Zuerst habe ich einen 1kHz-Sinus mit 0 dB genommen, abgespielt von der vorinstallierten Music Player App, um mir die analogen Ausgangsignale anzuschauen.
Am VV-Ausgang kommt man auf ~4,1 V RMS:
Man kann in "Sound balance" noch bis auf 12 hochgehen, dann erreicht man 5,3 V RMS. Man hat dann aber keinerlei Spielraum mehr, wenn man z.B. den EQ benutzen will.
Dann habe ich mir die Lautsprecherausgänge vorgenommen, der Einfachheit halber nur einen, so interessant ist das ja nicht. Verwendet wurde ein 4 Ohm-Lastwiderstand. Da schafft man 16 W, Lautstärke geht dann aber nicht bis 36 (irgendwas zwischen 20 und 30, hab's nicht notiert):
Die Leistungsaufnahme steigt bei 14 V um 25 W, das wird dann schon richtig heiß.
Kommen wir zum Toslink-Ausgang. Die Testdatei mit vollem Pegel kommt dort nicht mit vollem Pegel raus:
Auf der Y-Achse wäre -1 bzw. 1 voller Pegel. Man kann hier mit "fiber output" nachregeln, auf 13 kommt dann voller Pegel raus:
Hier gilt wieder, dass keine Reserven mehr da sind für EQ o.ä. Wer also eh für Lautstärke (und EQ usw.) einen DSP hat und möglichst vollen Pegel haben will, Lautstärke auf 36 und fiber output auf 13.
Kommen wir zum spannenden Teil: Wie sieht es mit USB-DAC aus? Sobald man in den Factory Settings USB Audio aktiviert, werden die anderen Ausgänge deaktiviert. Lautstärke oder Mute spielen ebenfalls keine Rolle. "host output ratio" hat auch keinen Effekt mehr. Die DSP-Sektion wird scheinbar komplett umgangen, wenn man dort was ändert, hat das keine Auswirkungen.
Allerdings wird auch nicht der volle Pegel ausgegeben:
Was kann man nun machen um vollen Pegel zu bekommen? "Schuld" sind die Einstellungen unter "Sound balance". Dort steht ja überall 10 von max. 20. Erst wenn man dort 20 einstellt, hat man den vollen Pegel:
Bedenken muss man keine haben, der DSP wird ja umgangen.
Mich hat dann noch die Bandbreite (über den USB-DAC) interessiert. Hier ein Rosa Rauschen mit 44,1 kHz Sample rate:
Gut zu erkennen ist das bei 22 kHz endende Signal.
Wenn man jetzt ein Rosa Rauschen mit 96 kHz Sample rate abspielt, geht das Signal bis 48 kHz:
Mehr macht keinen Sinn da die Motu Track 16 max. 96 kHz am Digitaleingang kann.
Ich habe mir dann bei Tidal einen Test-Track gesucht, da ist es genauso. Auf 20 bei "Third player" kommt dann das volle Signal. Mit USB-DAC macht es also Sinn, alles erst mal auf 20 zu stellen und dann ggf. noch nach zu justieren falls man verschiedene Quellen nutzt und die unterschiedlich laut sind.